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Support striking workers at Neupack!

IWW Hamburg calls for international Online-Solidarity

Mailcampagne für Neupack
Workers of Neupack Verpackungen GmbH – a German Manufacturer of wrapping materials with factories in Hamburg and Rotenburg – are on strike for better working conditions and a labor agreement. They complain about unequal and generally low wages and an arbitrary and disrespectful management style. Even though they struggle for many weeks now, the company’s proprietors show hardly any willingness to make concessions. They have hired foreign strikebreakers and attack the striking workers with disciplinary warnings, dismissals and offence reports.

The German IWW supports the workers’ cause and asks you to show them some international support as well. So please join in here: http://www.iww-hamburg.org/#english

Taxi-Fahrer_innen bewegen sich

Selbstorganisation und lokale Basisgewerkschaften entstehen in Kassel, Berlin, Bremen, Hamburg, Würzburg!

 

In Kassel gibt es seit seit September 2012 eine kleine Weltneuheit zu besichtigen: Der neu gewählte Betriebsrat des Taxi-Team Kassel (derzeit 28 Fahrzeuge, ca. 45 abhänging Beschäftige) hat eine Website, die gleichermaßen von den Logos der IWW und ver.di geziert wird (Siehe hier). Denn in dem Gremium sind Mitglieder beider Gewerkschaften vertreten und diese arbeiten offensichtlich konstruktiv an einer Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Was im Büro von ver.di-Chef Frank Bsirske, einem erklärten Feind kleiner, unabhängiger Gewerkschaften, vielleicht für Magengrummeln sorgt, kann an der Basis durchaus gelingen: Solidarität und Einigkeit im Sinne der Arbeitenden über Organisationsgrenzen hinweg.

(Die erste Berliner Autodroschke des Fuhrunternehmens Emil Thien auf dem Königsplatz. Berlin um 1905)


Wer mit den IWW-Taxi-Kolleg_innen in Verbindung treten möchte, kann das hier tun: eMail an IWW-Taxi-Organizer.

Überhaupt tut sich einiges in der Taxi-Branche. In Berlin blockierte der Berliner Taxi Bund in diesem Jahr den Flughafen Tegel, was die regionale Redaktion der BILD-Zeitung am 25. Juni 2012 schwer empörte (“Warum legen 150 Taxifahrer Tegel lahm?“).

Dass Berlin ein spezielles Pflaster für Proteste ist, wird aus dem Aufruf der Taxi-Kollegen deutlich:

Wir weisen ausdrücklich auf folgendes hin:
– es ist verboten, Waffen, Pyrotechnik und spitze Gegenstände
zur Zeit unserer Protestaktion mitzuführen;
– es ist verboten vermummt zu erscheinen;
– es darf nur dort geparkt werden, wo es ausdrücklich erlaubt ist

(Aufruf hier einzusehen) Taxi-Fahrer_innen scheinen einiges Aggressionspotential zu besitzen, was vermutlich an ihren Arbeitsbedingungen liegt.

Am 23. April 2012 brachte der Berliner Taxi Bund bei einer Sternfahrt ca. 2.500 Fahrzeuge zusammen. Die Angestellten und (Schein-)Selbständigten protestierten mit Streiks und Boykott an den Flughäfen Tegel und Schönefeld gegen die geplante neue Tarifregelung am künftigen “Flughafen Berlin Brandenburg” (siehe Bericht rbb-nachrichten).

Kampf gegen Regime des Bremer Taxi-Ruf

Cottbus 1990: Taxi-Demo gegen Preiswucher (Quelle: bundesarchiv)


Die IG Bremer Taxifahrer vermeldet am 7. September 2012 ein sprunghaftes Wachstum auf ca. 225 Mitglieder. Sie kämpft derzeit vorweigend gegen den “monopolistischen Tourenvermittler” Taxi Ruf Bremen e.V. und dessen Versuche, den Bremer Faher_innen (siehe Pressmitteilungen der IG) das Leben schwer zu machen. Die Bremer Taxistas besitzen nach eigenen Angaben Kontakte zu organisierten Kollegen im Umland, in Lübeck sowie in Hamburg.

Fachverband aktiver Taxifahrer

Die Kolleg_innen aus der Hansestadt Hamburg beschreiben ihre Organisation wie folgt:

Die Besonderheit des HTV – Hamburger Taxenverband e.V. in der Landschaft der Hamburger Taxengewerbe-Verbände ist, dass wir uns als einziger nicht als Unternehmerverband, sondern als Fachverband aktiver Taxifahrer verstehen. Dabei machen wir keinen Unterschied zwischem dem Status “selbstständig” und “angestellt”, weil die meisten der praktischen Probleme, von der Taxenordnung bis zu den Taxiposten, für alle gleich sind.

Sie haben ihre Website im Januar 2012 gestartet (siehe hier). Bereits seit 2009 sind Taxi-Fahrer_innen im Süden Deutschlands aktiv.

Union Busting gegen Taxi-Gewerkschafter in Würzburg

Hinter dem etwas groß dimensionierten Namen “Deutsche Gewerkschaft der Taxi-Faher/-innen” scheint momentan vorwiegend ein Kern von Arbeiter_innen und Selbständigen aus Würzburg zu stehen. Auf ihrer Website berichten sie u.a. von gewerkschaftsfeindlichen Sanktionen und Repressalien gegen ihren Organisierungsversuch, der sie zu einer vorerst verdeckten Organsierung zwänge:

Nachdem gleich in der Gründungsphase der Gewerkschaft DG-Taxi mehrere Gründungsmitglieder von ihren Arbeitgebern mit Kündigungen und sonstigen Konsequenzen bedroht wurden, vertagten wir diverse Aktivitäten, um unsere Unterstützer und Mitglieder zu schützen.

Wir verzichteten darauf, uns als Verein beim Registergericht eintragen zu lassen, weil dazu automatisch mindestens die Gründungsmitglieder über die beim Registergericht zu hinterlegenden Protokolle offengelegt werden müssten. Wir hatten und haben Beweise, dass die Arbeitgeberseite diesen Menschen mit allen Mitteln – auch unserer Ansicht nach illegalen – das Leben schwer machen wird. So besteht für einen der Initiatoren seit nunmehr 3 Jahren eine unserer Meinung nach illegale Aussperrung von großen Teilen des örtlichen Taxiumsatzes in Form von Krankenfahrten und Versorgungsfahrten für den größten Auftraggeber der Würzburger Taxibranche, die Universitätsklinik Würzburg. [..]

Und wir haben gelernt, dass der Aufbau einer neuen Gewerkschaft auch in der freiheitlich-demokratischen Umgebung dieses Landes nur durch Tricks und besondere Vorsicht gelingen kann.

( Quelle: Website DG-Taxi)

Überregionale Vernetzung

Die Bremer Taxi-Gewerkschafter_innen berichten von vermehrten überregionalen Treffen und beginnender Koordination unter den Taxi-Aktivist_innen:

Bisherige Fernfahrten konnten schon ganz sinnvoll mit Treffen verbunden werden und wir werden die Zusammenarbeit ausbauen. Auch hier wie in Berlin, Lübeck, Kassel, Göttingen oder sonst wo haben die Kollegen die selben oder ähnlichen Probleme. Und sie wehren sich ebenso wie wir.

Die Industrial Workers of the World im deutschsprachigen Raum nehmen diese Entwicklung zur Selbstorganisation mit Interesse und Sympathie zur Kenntnis.

Weiter führende Links:

Gefunden auf und veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung auf: www.wobblies.de